
Die wärme von Elba einfangen: 
Ein fotografisches Abenteuer auf Italiens verstecktem Juwel
Pack deine Kamera ein. Jetzt.
Die Fähre wartet nicht – das dachten wir zumindest, als wir im Stau vor Piombino festsassen und unsere Reservezeit dahinschmolz wie Eis in der toskanischen Sonne. Dreissig Minuten nach Abfahrt erreichten wir den Hafen. Die Fähre? Stand noch da! Die Luke? Offen! 
Während der italienische Kontrolleur unsere Reservierung prüfte, tanzte und sang er zu unserem Radio. Wir lächelten gestresst. Er gab uns das Go! Wir fuhren los und die Luke schloss sich direkt hinter uns. Boom. Das Abenteuer Elba hatte begonnen!
Erste Aufnahmen auf dem Mittelmeer
Auf dem Fährdeck packte ich meine Kamera aus. Die Ferienstimmung breitete sich aus wie warmes Licht bei Sonnenuntergang. Möwen glitten elegant durchs Bild – perfekte Motive für Bewegungsunschärfe-Experimente.
Dann kam Portoferraio in Sicht. Die Bucht vor dem Hafen bot atemberaubende Panoramen der Stadt. Ich wechselte auf mein 70-200mm und fing die mediterranen Farben ein. Gelbe Häuser. Blaues Wasser. Weisse Boote.
Von hier lief alles nach Plan. Campingplatz gefunden. Wohnmobil eingerichtet.
Zwölf Stunden später: Sintflut. Kompletter Tag Regen. Wir sassen pitschnass im Camper und spielten Spiele, während draussen das Chaos tobte.
1. Die Unterwasserwelt vor Marina di Campo – Wo Barrakudas tanzen
Ein Paradies unter der Oberfläche
Vergiss alles, was du über Mittelmeer-Tauchen gehört hast. Die Gewässer um Elba sind anders. Kristallklar. Lebendig. Voller Überraschungen.
Bei SpiroSub Diving Elba – unsere Tauchbasis des Vertrauens – führten uns Victor und Mohamed zu Spots, die selbst erfahrene Taucher zum Staunen bringen. Stell dir vor: Du schwebst in 20 Metern Tiefe und plötzlich umgibt dich ein Schwarm von hunderten Barrakudas. Sie kreisen. Sie glitzern. Sie tanzen im Sonnenlicht, das durch die Wasseroberfläche bricht. Magisch.
Fotografische Tipps für Unterwasser-Shots:
- Equipment: Insta360 Ace Pro 2 oder besser eine dedizierte Unterwasserkamera mit Weitwinkel
- Settings: ISO 400-800, schnelle Verschlusszeit (1/250s minimum) für bewegte Motive
- Timing: Vormittags zwischen 9-11 Uhr – optimales Licht durchdringt das Wasser
- Pro-Tipp: Bleib ruhig. Atme kontrolliert. Die besten Shots entstehen, wenn du Teil der Umgebung wirst, nicht wenn du ihr hinterherjagst.
Anreise & Wissenswertes:
- Basis: SpiroSub Diving Elba in Marina di Campo
- Kosten: Ca. 50-70€ pro Tauchgang inkl. Equipment
- Beste Zeit: Mai bis Oktober
- Insider: Fragt nach Volki – er kennt jeden Stein und jeden geheimen Spot
2. Monte Capanne – Der Gipfel der fotografischen Möglichkeiten
1.018 Meter über dem Meeresleben
Die gelbe Gondel ohne Scheiben. Kein Glas. Nur ein Käfig zwischen dir und dem Abgrund.
Klingt verrückt? Ist es auch. Aber genau das macht es perfekt.
Der Aufstieg zum Monte Capanne ist bereits Teil des Abenteuers. Unter uns lagen verlorene Gegenstände früherer Passagiere – stumme Zeugen abenteuerlicher Fahrten. Der Ort selbst war überraschend trocken und karg. Aber die Aussicht? Gigantisch, 360-Grad-Panorama. Das komplette toskanische Archipel. Bei klarer Sicht sogar Korsika. Ein visuelles Fest.
Fotografische Tipps für Bergpanoramen:
- Objektiv: 24-70mm für Flexibilität, 14-24mm für dramatische Weitwinkel
- Settings: Kleine Blende (f/8-f/11) für maximale Schärfentiefe
- Timing: Golden Hour ist King – aber mittags gibt's die klarste Fernsicht
- Composition: Nutze Vordergrund-Elemente (Felsen, Vegetation) für Tiefe
- Wind-Warnung: Bring einen Kamera-Gurt mit. Seriously. Der Wind da oben ist kein Witz
Anreise & Wissenswertes:
- Seilbahn: Cabinovia Monte Capanne von Marciana
- Kosten: 18€ Hin- und Rückfahrt (Stand 2025)
- Dauer: 18 Minuten Gondelfahrt one-way
- Parken: Kostenlose Parkplätze am Talstation
- Pro-Tipp: Früh morgens oder spätnachmittags – weniger Touristen, besseres Licht
3. Portoferraio – Street Photography im italienischen Stil
Wo jede Gasse eine Geschichte erzählt
Portoferraio ist nicht einfach nur eine Stadt. Es ist ein lebendiges Filmset.
Die engen Gassen. Die verwitterten Fassaden. Das goldene Nachmittagslicht, das sich seinen Weg durch die Häuserschluchten bahnt. Jede Ecke schreit nach einem Foto. Und dann, am Hafen, dieser Safety Officer vom Kreuzfahrtschiff – ich sprach den Fremden an. Er war einverstanden, für einige Portraits zu posieren. Perfekt! Die Fotos wurden grossartig, ich um eine Bekanntschaft reicher. Diese ungeplanten Momente. Diese zufälligen Begegnungen. Das ist Street Photography in Reinform.
Fotografische Tipps für urbane Shots:
- Objektiv: 35mm oder 50mm – nah genug dran, aber nicht aufdringlich
- Settings: Große Blende (f/2.8) für cremiges Bokeh in engen Gassen
- Timing: 15-17 Uhr für perfekte Schatten und warmes Licht
- Mindset: Sei präsent. Reagiere schnell. Die besten Momente dauern Sekunden
- Menschen: Frag höflich. Ein Lächeln öffnet Türen – und Herzen
Anreise & Wissenswertes:
- Parken: Parkhaus am Hafen (5€/Tag) oder kostenlos ausserhalb mit 10min Fussweg
- Beste Route: Start am Hafen → durch Via Garibaldi → hoch zur Festung
- Geheimtipp: Die Treppen hinter der Kirche Chiesa della Misericordia – Instagram-Gold
- Essen: Osteria del Mare für authentische Meeresfrüchte zwischen den Shoots
- Letzter Bus: Check die Fahrpläne! Wir haben ihn fast verpasst
Die Magie liegt in der Planung – Deine Google Maps Liste
Listen. Ich könnte dir noch stundenlang von versteckten Buchten, verlassenen Stränden und dramatischen Klippen erzählen. Aber du willst raus. Du willst shooten. Du willst deine eigenen Geschichten schreiben.
Deshalb habe ich dir ALLE meine Lieblingsspots in einer kuratierten Google Maps-Liste zusammengestellt. Jeder Pin ein Potential-Explosion. Jede Location getestet. Jedes Detail notiert.
→ Hier geht's zur kompletten Elba Fotospots Google Maps-Liste
Der Ruf des Abenteuers
Elba hat mich verändert. Nicht nur als Fotograf. Als Mensch.
Diese Insel lehrt dich Geduld. Sie lehrt dich Spontanität. Sie lehrt dich, dass die besten Shots nicht geplant werden können. Sie passieren einfach. Wenn du bereit bist. Wenn du offen bist. Wenn du den Mut hast, in eine Gondel ohne Scheiben zu steigen ;)
Die Barrakudas warten nicht. Die goldene Stunde auch nicht. Und die Fähre? Na ja, manchmal schon – aber darauf würde ich nicht zählen.
Get out there. Create. Capture. Live.
Dein nächstes fotografisches Abenteuer wartet auf einer kleinen italienischen Insel. Und glaub mir – es wird episch.
Willst du mehr solcher Abenteuer? Folg mir auf Instagram @pixel_0n für weekly doses of visual inspiration.
Peace out,
Claude | PixelOn Fotograf